Jetzt kommt wieder so ein Thema, welches ich mir in meinen Planungen deutlich einfacher vorgestellt habe, als es in der realen Durchführung der Fall ist. Ich hatte ja schonmal vorgerechnet, dass die monatlichen Kosten für Übernachtungen nicht (viel) höher sind bzw. es sein sollten, als die Miete inklusive aller Nebenkosten für meine ehemalige Wohnung in Hannover. Und das ist auch so.

Ein Punkt, den ich allerdings vernachlässigt habe, ist der Cashflow. Bucht man Pauschalreisen, Hotels oder Airbnb-Wohnungen, zahlt man alles oder zumindest einen Teil im Voraus. Und nicht vier Wochen im Voraus, sondern teilweise viele Monate. Halt immer dann, wenn man es bucht. Und da ich bereits im Juni und Juli alle Unterkünfte für 2021 geplant habe, hat mir das ganz schön den Cashflow verhagelt. In der Summe musste ich um die 7.000 Euro vorschiessen – im Juni für den Rest des Jahres. Klar, dafür kommen danach weniger Kosten auf mich zu, trotzdem war das so nicht eingeplant.

Wie die meisten Menschen erhalte ich ein normales Gehalt von meiner Firma. Und zwar monatlich in gleicher Höhe. Würde ich nun immer zum Monatsanfang eine fixe Miete bezahlen, wäre alles klasse und problemlos. Zahle ich hingehen „Miete“ für die nächsten 6 Monate, um die folgenden sechs Monate dann gar nichts zu bezahlen, ist das halt schwer planbar.

Extra-Konto mit Cashflow-Reserve

So ging es direkt zu Beginn meiner Reise in den Dispo. Mein Tagesgeld lagere ich bei einer anderen Bank, teilweise sogar im Ausland. Daher dauerte es ein paar Tage, den Betrag wieder auf mein Girokonto zu überweisen. Auch der Fakt, dass ich sechs Monate keine Kosten für Unterkünfte mehr zahle, ist nur teilweise richtig. Schließlich müssen auch die Unterkünfte für 2021 irgendwann gebucht werden – und zwar nicht erst vier Wochen vorher.

Um dieses Problem zukünftig nicht mehr zu haben, habe ich bei der Bank, bei der mein Girokonto liegt, ein Unterkonto angelegt, welches ich als „Cashflow-Reserve“ bezeichne. Auf dieses habe ich 5.000 Euro transferiert, mit denen ich dafür sorgen kann, dass es auch kein Problem ist, mal ein paar Tausend Euro vorauszuzahlen. Schließlich gleicht sich das über die Monate hinweg sowieso aus. Wenn dann mal 1.500 Euro vom Gehalt übrig sind, weil ich einen Monat keine Ausgaben für Hotels oder Airbnb hatte, wandert dieser Betrag direkt zurück auf das Konto mit der Cashflow-Reserve.

Wie plant man das?

Die erwähnten Schwierigkeiten mit dem Cashflow und die daraus resultierende Lösung brachten mich zu der Frage, wie man den Cashflow idealerweise plant. Es ist ja nicht so, dass man einfach nur Ausgaben hat, die für die Zukunft sind. Es gibt noch viele weitere Varianten:

  • Kosten, die ich jetzt zahle, die aber für eine Unterkunft in mehreren Monaten sind.
  • Kosten, die sich aus einer kleinen Anzahlung am Anfang und einem größeren Teil kurz vor der Reise, zusammensetzen.
  • Kosten, die sich wie eine Ratenzahlung aus mehreren gleichen Raten über einen Zeitraum von z.B. 10 Monaten verteilen. Bei den Gay-Kreuzfahrten ist das zum Beispiel beliebt, da diese von der Gesamtsumme her völlig überteuert sind.
  • Kosten, die man zwar direkt bezahlt, für die vor Ort aber noch ein paar Nebenkosten bezahlt werden müssen, z.B. lokale Touriusmusabgaben oder eine Sicherheit in Bargeld.

Nun, ich bin überhaupt kein Fan von Excel, allerdings wäre das anfangs wohl die beste Lösung. Einfache Tabellen mit Zeiträumen, in denen man Kosten einträgt und mit diversen Formeln verknüpft. Das habe ich versucht, hat im Ergebnis allerdings nicht die gewünschte Übersicht gebracht. Am Ende stand eine viel zu komplizierte Tabelle, die mich nur noch mehr verwirrt hat.

Ihr könnt euch sicher denken, welche Lösung ich als Software-Entwickler und Nerd präferiere. Da ich auf Grund guter Auftragslage aktuell aber keine Zeit habe, eine Software-Lösung für diesen Zweck zu entwickeln, muss der Übergang anders gelingen.

Und so bleibt es am Ende bei einer einfachen Tabelle, die ich für meine gesamte Reiseplanung verwende. In dieser ist der Reise-Zeitraum die wichtigste Spalte, nach diesem wird sortiert. Daneben gibt es weitere Spalten für die Unterkunft und die An-/Abreise. In diese beiden Spalten kommen neben der eigentlichen Info (z.B. Flugnummer/Flugzeit und ein Link zur Unterkunft) auch die Kosten. Und zwar immer die Gesamtsumme und ein Hinweis darüber, wie viel davon schon bezahlt oder noch offen ist. Noch offenes Geld in dickem rot, damit es nicht untergeht. Diese Art von Planung sagt mir zwar nicht, wann genau ich wie viel bezahlen muss, aber zumindest, wie viel Geld in der Gesamtsumme noch zu bezahlen ist. Achte ich nun darauf, dass dieser offene Betrag meine Cashflow-Reserven nicht übersteigt, ist alles in Lot. Besteht die Gefahr, dass es doch zu viel wird, warte ich mit der Buchung weiterer Ziele so lange, bis wieder genug Puffer vorhanden ist. Mit den 5.000 Euro kann ich Ziele bis ca. 3-6 Monaten im Voraus buchen. Das ist völlig okay für den Zeitraum der Vorausplanung, schließlich ändern sich bei mir andauernd spontan irgendwelche Ziele.