Asien-Rundreise 2025 – der Plan
Es ist ziemlich lange her, dass ich eine Reise gemacht habe, die länger als zwei bis drei Wochen lang war. Naja, genau genommen war das 2022. Dieses Jahr aber ist es endlich wieder Zeit für ein Abenteuer. Da mein Arbeitsvertrag Ende September 2025 geendet ist und mein Neuer erst im Januar startet, habe ich genug Zeit für eine Asien-Tour. Sieben Wochen Zeit, um einen neuen Kontinent zu entdecken, den ich vorher noch nie besucht hatte.
Recht lange Zeit habe ich damit verbracht, die Ziele auszuwählen, zu planen und habe auch öfter kleine und große Änderungen im Reiseplan vorgenommen. Am Ende habe ich mich für folgende Ziele entschieden: Dubai, Manila, eine Kreuzfahrt von Hong Kong nach Singapur, dann weiter nach Phuket und Bangkok. Bei der Auswahl der Reiseziele habe ich meine gewohnten Kriterien angesetzt: Großstadt und maximal viel Party-Szene. Und selbstverständlich eine hohe Akzeptanz der LGBT-Szene. Abgesehen von Dubai ist das auch überall der Fall. Trotzdem habe ich Dubai mit aufgenommen, da ich dachte, dass man diese Stadt der Superlative einfach mal gesehen haben muss.
Auf geht’s nach Dubai
An einem Montagmorgen Anfang November 2025 gegen 9 Uhr ging es los Richtung Flughafen Hannover. Mit einem kurzen Stopp in Frankfurt Richtung Dubai. Für diesen ca. sechsstündigen Flug habe ich ein normales Economy-Ticket gebucht. Und online für Upgrades auf Premium Eco und Business geboten. Ohne Erfolg – ich durfte in der Eco nach Dubai fliegen. Am Ende war ich froh, die 500 Euro gespart zu haben; der Flug war angenehm und schnell vorbei. Ich habe übrigens fast alle Flüge der Reise über Miles & More Meilen gebucht. Um die 250.000 Meilen waren dafür fällig, allerdings habe ich an Gebühren und sonstigen Flügen (also alle, die nicht über Meilen buchbar waren) in Summe deutlich unter 1.000 Euro bezahlt. Das entlastet die Urlaubskasse deutlich.
Mit drei Stunden Zeitverschiebung (nach hinten) erreichte ich Dubai pünktlich um kurz vor 23 Uhr abends. Da keine Bahnen und Busse mehr fuhren, setzte ich mich in ein Bolt (beste Wahl für Dubai) und fuhr Richtung Unterkunft. Und schon im Taxi setzte meine Begeisterung für diese Stadt ein. Skycraper wohin man nur guckt. Allerdings war ich so müde, dass ich nach Ankunft in meinem Apartment direkt das Bett aufsuchte. Ich habe extrem gut geschlafen – 9 Stunden lang und mit einen Sleepscore von 98/100.
Am nächsten Morgen musste ich leider feststellen, dass mein Apartment, welches übrigens größer als meine Wohnung in Hannover war und sogar ein Gästebad besaß, recht weit außerhalb ist. Zwischen 10 und 20km entfernt von allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Theoretisch gibt es einen Bus – bis man mit diesem im Zentrum ist, ist man allerdings fast 2 Stunden unterwegs. Kein Vergleich zum Taxi, mit dem ich nur 15 Minuten bis zur nächsten Metro-Station brauchte. Ist man erstmal an der Metro, kommt man schnell zu allen wichtigen Punkten der Stadt.
Die Stadt ist wirklich unglaublich groß. Im Fernsehen wirkte es immer so, als wären alle Spots direkt nebeneinander. Das ist ein Irrtum. Auch hier hat man bis zu 20km Entfernung von einem Punkt zum Nächsten. Am ersten Tag begann ich direkt mit der für mich wichtigsten Attraktion: Dem Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt. Für um die 100 Euro gab es ein kombiniertes Ticket mit Aussichtsplattform und einem 3-Gänge-Dinner in einem Restaurant des Gebäudes. Es stellte sich heraus, dass das Restaurant gar kein normales öffentliches Restaurant ist, sondern das Restaurant des Fitness-Clubs, der sich im Gebäude befindet und normalerweise nur für die Bewohner zugänglich ist. So musste mich ein Sicherheitsmitarbeiter durch die wie ein Labyrinth angeordneten Gänge des Gebäudes führen, um das Restaurant zu erreichen. Ich staunte nicht schlecht, als ich feststellte, dass die günstigste Flasche Wein um die 75 Euro kostet. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich mich über die 75 Euro für eine Weinflasche im Nachhinein noch gefreut hätte. Vom Restaurant hat man einen grandiosen Ausblick auf die Wasserspiele, welche ab 18 Uhr innerhalb der Woche alle 30 Minuten stattfinden. Ziemlich geil. In drei Stunden im Restaurant konnte ich mir viele der Shows ansehen. Alle sind ein bisschen unterschiedlich und mit anderer Musik untermalt. Die letzte Show schaute ich mir dann von unten an.
Ushuaïa Abklatsch & Ushuaïa Preise
Auf dem Weg zum Strand habe ich etwas Cooles gefunden: Eine Location zwecks Daydrinking namens „Bla Bla Beach Club“ in Marina Bay. Das ist sowas wie das Ushuaïa in Ibiza, nur halt in Dubai. Doch mit einem entscheidenden Unterschied: Jeden Mittwoch zwischen 13 und 16 Uhr darf man dort Margaritas saufen, bis man umkippt. Und das für nur ca. 70 Euro (299 AED). Auf Ibiza würde der gleiche Deal vermutlich um die 500 Euro kosten. Leider mag ich weder Margaritas noch Bier, also war der Deal keine Option für mich. Mein Plan an diesem Tag war aber sowieso ein anderer: Nach einem langen Spaziergang durch Marina Bay wollte ich mir das Burj Al Arab Hotel und dessen Bar ansehen; das einzige 7-Sterne-Hotel der Welt. Das ist übrigens eine inoffizielle Klassifizierung, da es offiziell bis maximal fünf Sterne geht. Nach 30 Minuten per Taxi durch den Stau kam ich an. Und in der Tat – ohne Reservierung kam man nicht mal in die Nähe des Hotels. Da ich eine Reservierung hatte, durfte ich direkt hoch in die Bar. Das Gebäude ist schlichtweg beeindruckend. Viel Gold, viel Protz, viele reiche Leute. Fast vier Stunden verbrachte ich in der Bar. Eine gigantische Aussicht auf Dubai inklusive.
Ebenfalls gigantisch waren die Preise für Getränke und Speisen. Aber gut, das hätte man in diesem Hotel wohl erwarten können. Zum Einsteig entschied ich mich für einen einfachen Martini für um die 25 Euro. Dazu ein paar leckere Kartoffelecken für 25 Euro. Um den Abend abzurunden, musste ich mir nun nur noch eine Falsche Rotwein reinknallen. Diese schlug mit weiteren 150 Euro zu buchen. Ich hatte mich für die günstigste Flasche entschieden. Trotzdem war es wohl die teuerste Flasche Rotwein meines Lebens.
Vor der Reise hatte ich mir mit ChatGPT das empfohlene Taschengeld für jede Stadt ausrechnen lassen. Für Dubai wurden 125 Euro pro Tag empfohlen. Am Ende war das deutlich zu gering geschätzt. Ich kam auf 250 bis 300 Euro pro Tag in Dubai. So ein Glück, dass mein nächster geplanter Stop ein sehr günstiges Land war.
In Dubai ist es gar nicht so einfach, an Alkohol zu kommen. Und wenn man wie ich als deutscher Viel-Trinker auf Alkohol angewiesen ist, geht das recht schnell ins Geld. In den meisten Restaurants wird gar kein Alkohol angeboten, in Supermärkten ebenfalls nicht. In der Öffentlichkeit zu trinken ist verboten – genau wie das betrunken sein in der Öffentlichkeit, auch wenn man sich woanders betrunken hat. Es wäre also eine ganz schlechte Idee, torkelnd in der Metro aufzufallen. Das habe ich selbstverständlich auch nicht getan.
Die künstliche Altstadt
Mein Plan für den letzten Tag in Dubai war der Besuch der Altstadt, um auch mal eine andere Seite der Stadt zu sehen. Also zog ich los, fuhr ein paar Stationen mit der Metro und ging schließlich zu Fuß genau dahin, wo Google Maps mich hinführte: In einen Stadtteil mit dem Namen „Al Hamriya“. Als ich die „Altstadt“ erreichte, fiel mir recht schnell auf, dass es sich eher um eine künstlich gebaute Retorten-Altstadt handelt. Und das war es auch. Naja, schlecht war es trotzdem nicht. Um in die echte Altstadt zu gelangen, hätte ich mit einem kleinen Boot auf die andere Seite des Flusses fahren müssten. Darauf hatte ich bei der Hitze allerdings nicht sonderlich viel Bock. Und echte alte Häuser zu sehen war in Dubai wohl auch nicht mein Anspruch. Ich war einfach total geil auf Skycraper.
Nach einem Besuch des „Dubai Frame“, ein gigantischer goldener Bilderrahmen, machte ich mich dann auf zu einem letzten Highlight: Ein Besuch des Restaurants „CÉ LA VI“ im „Address Sky View“-Gebäude. Und auch hier kann ich primär eines sagen: Wow, wow, wow. Die Aussicht ist gigantisch. Man blickt direkt auf den Burj Khalifa, die Dubai Mall und die angrenzenden Gebäude. Was mir dabei aufgefallen ist: An fast jedem Gebäude in Dubai hängt der Firmenname Emaar in großen Leuchtbuchstaben. Die Firma ist der größte Immobilienentwickler in den VAE. Sollten die jemals ihr Logo ändern, wird das wirklich teuer.
Auch das Essen war im Restaurant erstklassig, das Sushi sensationell (und sensationell teuer). Auch hier schlug eine Flasche Wein mit 120 Euro oder mehr zu buche, aber nach dem Preisschock vom Vortag kam mir das fast günstig vor, schließlich waren Essen und Aussicht nochmal deutlich besser als im Burj Al Arab.
Und so beendete ich den ersten Teil meiner Asien-Rundreise mit einem Lächeln im Gesicht: Auch wenn Dubai nicht gerade schwulenfreundlich ist, war es eine gute Entscheidung, die Stadt als Startpunkt meiner Reise zu wählen. Doch das wahre Abenteuer begann gerade erst: Und somit schwenken meine Gedanken direkt zum nächsten Stop: Ein Besuch in Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Das ist das Land, wo die ganzen sexy Boys herkommen, die auf den Kreuzfahrtschiffen arbeiten.

