Beim Minimalismus geht es nicht primär darum, möglichst wenig zu besitzen. Das Ziel ist nicht, sich auf z.B. 100 Gegenstände zu reduzieren. Jedoch finde ich die Betrachtung nach Anzahl der Gegenstände sehr gut, um einen Überblick zu bekommen. Jetzt, wo ich den Großteil meines ehemaligen Besitzes losgeworden bin, ist der richtige Zeitpunkt, das noch einmal zu resümieren.
Wie viele Dinge besitze ich noch? Wie viele davon sind beruflich und privat notwendig? Welche Sachen habe ich vermisst? Welche überlege ich noch auszusortieren? Zusammengefasst muss ich aber bereits vorab erwähnen, dass die Entwicklung eigentlich recht perfekt war. Ich komme mehr als gut mit dem Kram klar, welchen ich noch besitze. Es ist nicht wirklich zu viel und es gibt sehr wenige Sachen, die ich vermisse. Lediglich eine Sache habe ich nach der Entsorgung neugekauft, weil ich sie dann doch benötigt habe: Ein Papier-Notizbuch.
Private Dinge
Den Großteil der Dinge zähle ich einzeln, allerdings nur so, wie die Dinge zusammengehören. Es sind also Paare Socken und keine einzelnen Socken. Dinge wie FFP2-Masken oder sowas wie eine Labello habe ich weggelassen, dafür aber die einzelnen Bestandteile meiner Kulturtasche gezählt.
- Kurze Hosen: 5
- Jeans: 2
- Jogginghose
- Cappys: 5
- T-Shirts: 14
- Unterwäsche und Socken: je 14 = 28
- Muskelshirts: 5
- Sommer- und Übergangsjacke: 2
- Schuhe und Badelatschen (Paare): 3
- Kulturtasche samt Inhalt: 12
- Prep und Poppers: 2
- Schlüssel und Geldbörse: 2
- Tasche mit Reisepass & Impfausweis
- Regenschirm
- Koffer
- = 84 Dinge
Ich hätte nicht vermutet, dass ich mal zugebe, eine Übergangsjacke zu besitzen, so einen Schwachsinn können sich nämlich wirklich nur Deutsche ausdenken. Genau genommen ist dieses Ding, was ich da habe, auch keine Jacke, sondern eher eine Jogginganzugs-Oberteil von Nike. Also habe ich doch keine Übergangsjacke. Perfekt rausgeredet.
Arbeitszeug
Genau genommen werden die meisten Arbeitsdinge sowohl privat als auch beruflich genutzt, trotzdem zähle ich sie zur Arbeitskategorie. Doppelt zählen wäre ja unfair, da es nur um die Gesamtanzahl aller Dinge geht:
- Macbook mit Case und Ladekabel: 3
- Macbook-Ständer: 1
- Tastatur & Touchpad: 2
- iPhone-Ladekabel: 2
- Notizblock und 2 Kugelschreiber: 3
- iPhone: 1
- Airpods: 1
- Bose-Box: 1
- Rucksack und Turnbeutel: 2
- = 16 Dinge
Ich zähle den sogenannten Turnbeutel zu meine Arbeitssachen, schließlich ist Sport eine Art von Arbeit. Genau genommen ist es sogar noch deutlich schlimmer als Arbeit, da man vor und beim Sport keinen Wein trinken darf bzw. sollte.
Bääääm, 100 Dinge, krass
Okay, das ist heftig. Und sogar deutlich weniger als erwartet. Auch wenn ich vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten vergessen habe, komme ich nicht groß über 100 Gegenstände, die sich noch in meinem Besitz befinden. Und dabei habe ich schon recht fair gezählt. In einigen Blogs und Podcasts haben die Leute z.B. die Socken nur als 1 gezählt, auch wenn sie 10 Paare hatten, weil es der gleiche Gegenstand ist.
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass ich noch ein paar Teile im Lager stehen habe, wobei natürlich fraglich ist, ob das Wort „Lager“ hier passt. Es sind genau 4 Umzugskartons, wovon einer halb leer ist. Einer enthält die Schuhe, von denen ich mich nicht trennen konnte (ca. 12 Paare), einer enthält Wintersachen (Winterjacke, Pullover, Mütze) und einer enthält Nutten-Anziehsachen, also sowas wie Adidas-Anzüge und Party-Outfits, die man auf Grund von Corona aktuell wenig braucht und von denen es keinen Sinn machen würde, sie immer mit herumzuschleppen.
Ich werde zur Rucksack-Lesbe
Eine Sache gibt es, die ich neu angeschafft habe, ohne eine andere dafür zu entsorgen: Diesen praktischen Nike-Rucksack. Ihr dürft mich ab sofort also offiziell als Rucksack-Lesbe bezeichnen. Der Grund für die Anschaffung ist einfach: Ich habe mein Büro immer in dem kleinen Kiss-My-Airs Beutel mit mir herumgeschleppt. Das ist so eng, dass ich ca. zehn Minuten frickeln muss, um die Sachen wieder herauszubekommen. Wenn ich dann noch ein Handtuch und ein Shirt für Sport mitnehmen wollte, war Ende. Andauernd habe ich Sachen vom Koffer in den Beutel und zurück geräumt. Mit dem etwas größeren Rucksack ist das Problem gelöst. Sowohl mein Büro als auch meine Sportsachen finden Platz. Es ist sogar zusätzlich Platz für ein paar Dosen Gin Tonic und eine Flasche Sekt. Quasi die Not-Ration, falls eine Zugfahrt mal wieder länger als drei Stunden dauert oder mich beim Sport die Motivation verlässt.
Vorher hatte ich einen ähnlichen Versuch mit einer Sport-Tasche gestartet, der aber gnadenlos schiefging. Das Teil war hochgradig unpraktisch und hat so schon nach vier Wochen den Rückweg Richtung Nike Store angetreten. Bei der hohen Anzahl von Rücksendungen, die ich im Moment tätige, fühle ich mich schon richtig deutsch.


