Ich wusste schon immer, dass falls ich mal ein Buch schreiben sollte, es sich um einen Diät-Ratgeber handeln würde. Und zwar einen mit dem schönen Titel „100 Wege, garantiert nicht abzunehmen„.

Seit meiner frühen Jugend quäle ich mich mit Diäten und habe daher schon so ziemlich alles ausprobiert. Mein Gewicht schwankt teilweise um 30 kg in nur einem Jahr. Und ja, mir ist völlig bewusst, dass das nicht gesund ist. Bla, blub. Alkohol und Rauchen ist auch nicht gesund. Und Autofahren, und Sex, und so weiter.

Begonnen hat das Übergewicht in meiner Jugend durch übermäßigen Konsum von Kakao und Aldi-Eistee. Voll geil das Zeug. Als ich dann in das zeugungsfähige Alter kam und zudem auch noch mit der oberflächlichen Gattung der Schwulen konfrontiert wurde, war klar: Abspecken ist angesagt. Und das habe ich auch getan. Meine erste Diät bestand im Grunde nur aus 50 km Fahrrad fahren pro Tag. Das ging neben der Schule ganz gut. Hat gut funktioniert und folglich durfte ich die Männerwelt ausgiebig antesten. Kurzfazit: Das hätte ich mir auch sparen können.

Wusstet ihr eigentlich, dass Vodka, Whisky, Rum & Gin keine Kohlenhydrate haben? Mega, das heißt man darf sich auch während einer Low- oder No-Carb-Diät Alkohol reinkippen, so lange man darauf achtet, dass die dazu verwendeten Softdrinks ebenfalls keine Kohlenhydrate haben.

Ich hatte mal ein Date mit jemanden, der nicht wusste was Kohlenhydrate sind. Das hat man ihm auch angesehen. Das nur nebenbei bemerkt.

In den folgenden paar Beziehungen haben sich die Pfunde langsam wieder eingeschlichen und das Spiel begann von vorne. So wiederholte es sich von Jahr zu Jahr, mal langsamer mal schneller. Es ist wohl kein Geheimnis mehr, aber der oft zitierte Satz „Diäten machen dick“ stimmt. Schränkt man seine Ernährung erstmal ein, darf man das im Prinzip nicht mehr rückgängig machen. Die Betrachtung als Ernährungsumstellung hilft, auch wenn das damit einher geht, dass Pasta, Pizza und Eis halt einfach für den Rest des Lebens gestrichen sind. Es gibt ja auch andere Schöne Dinge im Leben, z.B. Salat.

Ich hasse Salat. Wirklich, ich hasse Salat! Es gibt wenige Dinge, die ich noch weniger gerne esse. Mir ist es auch ein Rätsel, wie Menschen so etwas essen können, wenn es nicht durch echte Lebensmittel schmackhaft gemacht wird, z.B. indem man es frittiert oder in Joghurt-Dressing ertränkt. Salat ist so ekelhaft, dass ich es noch ein drittes Mal wiederholen muss: Ich hasse Salat!

Ein Tipp zwischendurch: Wenn man seine Kontoauszüge auswertet und dabei feststellt, dass man ca. 500 Euro pro Monat und in Summe über 7.000 Euro in einem Jahr bei Lieferando gelassen hat, deutet das auf ungesunde Ernährung hin. Man kann dort übrigens auch Salat bestellen. Theoretisch.

Aktuell habe ich gerade wieder eine Phase des Abspeckens hinter mir. Ich dachte mir, dass es sinnvoll ist, zum Ende des Lockdowns nicht völlig fett zu sein. Nun scheint es aber eher so zu sein, dass ich zum Lockdown-Ende in Rente bin. Aber Hauptsache mit idealem BMI in Rente. In der aktuellen Phase habe ich gleich drei Diäten hintereinander gedrängt: Vier Wochen ausschließlich Huel und andere Shakes mit maximal 1.500 kcal pro Tag, dann eine Woche Nulldiät (ja, Null Kalorien) und in den sechs Wochen danach eine ketogene Ernährung. Summa sumarum sind mal wieder 15 kg in Luft aufgelöst. Aktuell mit ca. 1.000 kcal pro Tag völlig ohne Hungergefühl. Mit Keto geht das offensichtlich, auch wenn mich das Essen langsam nervt.

Am Ende verrate ich euch nun noch die Lösung aller Abnehmerfolge. Ihr werdet mir sehr dankbar sein, denn ihr könnt alle Diät-Bücher entsorgen: Es ist wie bei den Finanzen – Einnahmen minus Ausgaben. Ihr müsst schlicht und einfach weniger Kalorien zu euch nehmen, als ihr verbraucht. Das ist das ganze Geheimnis. Es ist dabei völlig egal, was ihr esst, wann ihr esst, wie viel ihr esst, ob ihr Sport macht oder ob ihr euch ausschließlich von Rotwein (das wäre mal geil! Notiz an mich selbst: Diese Diät ausprobieren) ernährt. So lange ihr weniger Kalorien zu euch nehmt, als ihr verbraucht, nehmt ihr ab, andersrum zu. Das ist alles. War das nicht einfach?

Ein Unbekannte aus der Diät-Welt habe ich übrigens bis heute nicht lösen können: Wie um Himmels Willen kann man von 100 Gramm Schokolade 2 Kilo zunehmen?